Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


Ich muss gleich am Anfang gestehen, so richtig bin ich mit Doris Knechts neuem Roman „Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“ nicht in einen Leseflow geraten. Vielleicht liegt es an der recht distanzierten Art, in der Doris Knecht schreibt. Die Hauptfigur des Romans schildert in kurzen Kapiteln das Ausziehen / das Erwachsenwerden, das “Abi machen“ ihrer Zwillingskinder Max und Mila so nüchtern, dass es mich wenig mitfühlen lassen hat.
Auch, dass sie vor einem neuen Abschnitt ihres Lebens steht, die alte Wohnung verlassen muss, da sie zu teuer und groß ist, all das Aussortieren auch gedanklicher Art hat mich wenig gecatcht und relativ kalt gelassen. Ich konnte weder mit ihr mitfiebern, noch trauern, irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen.
Ab S. 87 fiel es mir leichter, weiter zu lesen, denn da kommen Gedanken zum Thema Erinnern auf. Das mentale Wiedererleben von Vergangenem, welche Erlebnisse speichern wir im Gedächtnis und warum? Und wie verändern sich Erinnerungen im Lauf des Lebens, eine spannende Frage.

Alles in allem aber habe ich mich schwer getan, mit diesem Buch. #unpopularopinion Und frag mich auch, warum? Habe vorher eigentlich nur positive Rezensionen gelesen.
Vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt🤷‍♀️ …