
Kathrin Bachs Romandebüt „Lebensversicherung“, erschienen in der Edition Azur im Voland & Quist Verlag, feiert heute Releaseday. Gratulation, Gratulation
Das Buch handelt von einer Kleinfamilie, Mutter, Vater, Tochter, in den 90er Jahren in Westdeutschland.
Im Neubaugebiet sind die Eltern angesehen, denn sie arbeiten beide als erfolgreiche Versicherungagent*innen.
Die Kindheit und Jugend der namenlosen Ich-Erzählerin ist eigentlich unbeschwert, sie wächst mit der Liebe der Mutter auf, in Wohlstand und mit Zugang zu Bildung, doch immer und immer wieder kommt die Angst.
Angst ist etwas, das in ihrer Familie allgegenwärtig ist, sie bricht in allen möglichen Situationen über die Ich-Erzählerin herein. Manchmal so heftig, dass sie in Ohnmacht fällt oder sich übergeben muss. Wegen ihrer Angststörung ist sie auch in Therapie und Mitte des Buches erfahren wir auch den Grund, warum und auf welche Weise sich die vielfältige Angst in dieser Familie manifestiert hat. Das möchte ich allerdings nicht spoilern.
Der Text ist gespickt mit Listen und Fotos.
Allen Kapiteln steht eine Versicherung voran, in kleinen Abschnitten nähern wir uns so der Lebenswelt der Ich-Erzählerin. Erinnerungen werden in Fragmenten erzählt, nicht chronologisch, sondern nach Versicherungen sortiert.
Ein sehr origineller Aufbau!
Bachs Sprache ist dabei angenehm knapp und schnörkellos.
Ein gelungenes Debüt, das mich einen Hauch an „A wie Ada“ erinnert hat.
