Der Einfluss der Fasane


Antje Rávik Strubels neuster Roman „Der Einfluss der Fasane“ ist eine Mediensatire par exellence.
Im Mittelpunkt steht Hella Renata Karl, Anfang 50, Chef-Feuilletonistin einer großen Berliner Zeitung, die es auf der Karriereleiter weitgebracht hat … bis sich eines Tages der Theaterintendant Hochwerth das Leben nimmt, dessen Machenschaften Hella zuvor aufgedeckt und in einem Artikel publiziert hatte. „Theaterintendant zwingt Schauspielerin zur Abtreibung“.
Alle Welt / das Internet machen nun Hella für seinen Suizid verantwortlich und es entwickelt sich ein heftiger Shitstorm, in Folge dessen Hella freigestellt wird …
Das Ende enthält einen kleinen plottwist, den ich hier nicht spoilern möchte.
Hella ist als Hauptfigur ein ambivalenter und vielschichtiger Charakter, intelligent, charismatisch, machtbesessen und mysogyn, aber irgendwie auch verletzlich.
Ich finde sie wahninnig gut gelungen und sehr lebendig. Vielleicht liegt das auch an Strubels Sprache, die leicht und locker daherkommt, völlig unpathetisch und passend zu Hauptfigur.
Es ist ein Roman über #metoo, über die Macht der Worte und Medien.

Mir hat der Roman außerordentlich gut gefallen, große Leseempfehlung!