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„Die Erde hebt uns auf“ heißt der neueste Gedichtband von Lyriker Tom Schulz, der im Frühjahr diesen Jahres im Poetenladen erschienen ist. Der Band ist in drei Zyklen geteilt.Im Ersten stehen Reise- und Landschaftsdichtung im Mittelpunkt, das lyrische Ich befindet sich in Italien an der Adria. Die Beziehung zwischen Mensch und Natur wird erkundet, sowie
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Paul Murray hat sein 700seitiges Epos über den Untergang einer Familie multiperspektivisch angelegt und dabei jedem Charakter einen eigenen Sprachstil gegeben. Ein großartiges Stilmittel! So ist zum Beispiel der Abschnitt über die quirlige und vielredende Mutter Imelda ohne Punkt und Komma geschrieben (kann man aber trotzdem sehr gut lesen). Der Roman handelt von der vierköpfigen
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In Solvej Balles neuem Buch „Über die Berechnung des Rauminhalts“ Teil 3 befindet sich Tara Selter immer noch in einer Zeitschleife: Jeden Tag erlebt sie den 18. November erneut. Doch gleich zu Beginn des Romans trifft sie in einer Vorlesung an der Uni auf Henry Dale, dem es ebenso geht.Sie verbringen einige Zeit zusammen und
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Baumgartner von Paul Auster ist der zweite Roman, den wir in unserem Buchclub am Sand zusammengelesen haben.Er handelt von dem emeritierten Philisophie Professor Seymour T. Baumgartner, der in Princeton lebt und den Tod seiner vor zehn Jahren verunglückten und über alles geliebten Ehefrau Anna verkraften muss. Ihr Tod hat so ein tiefes Loch in sein
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„nur im Sommer fallen Wünsche und abgestorbene Sterne in die aufgelockerten Beete bei Nacht“ Silke Scheffels neuester Gedichtband ist in diesem Monat im Sukultur Verlag erschienen. In der grünen Reihe versammeln sich dort Texte des Gartens, wobei Garten als Denkbild steht und durch Endlichkeit charakterisiert wird.So dreht sich auch in Scheffels Texten alles um die
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Philip Krömer hat in seinem 2019 im Topalian & Milani Verlag erschienen Buch„Ein Vogel ist er nicht“ historische Persönlichkeiten in skurrile Kontexte gesetzt. Es sind humorvolle Umdeutungen einer möglichen Wahrheit oder besser: Fantasievolle Gedankenspiele zu Schlüsselmomenten der Geschichte.So wächst zum Beispiel aus Napoléons Stirn eine Blume und diese Verwirrung führt zu seiner Niederlage bei Waterloo.Die
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In Barbi Markovics mit dem Preis der Leipziger Buchmesse gekröntem Text „Minihorror“ geht es um Miki und Mini.In diesen Alltagsminiaturen lotet ein junges Paar (sie aus Serbien und er aus einem Dorf in Österreich) ihre Beziehung aus. Die Geschichte über das gemeinsame Aufräumen zum Beispiel hat mich sehr berührt, statt den Aufräumstreit eskalieren zulassen, lieber
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Caro Wahls neuer Roman handelt von Ida, der kleinen Schwester von Tilda aus 22 Bahnen. Sie ist erwachsen geworden. Die Handlung setzt ein, als sie nach dem Suizid ihrer alkohol- und tablettensüchtigen Mutter, kurzentschlossen mit nur einem Koffer voller Kleidung, die Wohnung für immer verlässt. Die Gefühle von Hass für die Mutter und Schuld, weil
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Lorena Simmels Debütroman „Ferymont“ handelt vom Arbeitsalltag der Saisonarbeiter*innen in einem fiktiven gleichnamigen Dorf in der Schweiz.Die namenlose Ich-Erzählerin studiert in Berlin und kehrt in ihrer Heimat Ferymont zurück, um auf den Feldern zu arbeiten und Geld zu verdienen.Sehr spannend fand ich, das Lorena Simmel die Erzählstimme zwar aus der Ich- Perspektive schreibt, aber nicht
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Kurzer Leseeindruck zu „Der Ungeborene oder die Himmelsareale des Anselm Kiefer“ In Christoph Ransmayr Essay über Anselm Kiefer beschreibt er einen nächtlichen Spaziergang durch dessen Privatgelände in Barjac, Frankreich, auf dem Kiefer eine alte Seidenfabrik in ein monumentales Atelier mit Anbauten verwandelt hat. Der frisch gebaggerte Weg führt unter dem Licht der Sterne vorbei an
